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Kommentar von Dr. med. Hardy Walle

zur aktuellen Presseinformation der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. vom 26. Juni 2012

Ausreichende Vitamin D-Bildung: nur in den Monaten März bis Oktober möglich

Im zweiten Abschnitt schreibt die DGE: „In Deutschland reicht die Stärke der Sonnenbestrahlung in den Monaten März bis Oktober aus, um eine ausreichende Bildung des Vitamins zu gewährleisten“. Damit stellt die DGE erstmalig klar, dass der Körper in den Monaten dazwischen — also von Oktober bis März — nicht ausreichend Vitamin D bilden kann und somit die Gefahr des Vitamin-D-Mangels besteht.

Des Weiteren weist die DGE daraufhin, dass man „mit einer sehr guten Vitamin D-Versorgung“ zum Ende des Sommers auch ohne Vitamin D-Präparate über den Winter kommen kann. Jetzt stellt sich die Frage, wie man eine sehr gute Vitamin D-Versorgung am Ende des Sommers erreichen kann, wenn laut DGE, in den Monaten März bis Oktober durch die Sonnenbestrahlung nur eine ausreichende Bildung des Sonnenvitamins gegeben ist.

Vitamin-D-Mangel bei 80 % der Deutschen

Richtig merkt die DGE an, dass …

  • die derzeitige Beweislage die wichtige Rolle des Vitamin D in der Vorbeugung chronischer Krankheiten eindeutig bestätigt,
  • eine gute Versorgung mit Vitamin D bei Älteren das Risiko für Stürze, Knochenbrüche, Kraftverlust, Mobilitäts- und Gleichgewichtseinbußen sowie frühzeitigem Tod vermindert. Auch wird auf die Bedeutung der Vitamin D-Messung hingewiesen, welche Sie grundsätzlich beim Arzt durchführen lassen können.

Leider wird versäumt darauf hinzuweisen, dass wiederholte Studien Folgendes bestätigen: In Deutschland liegt bei etwa 80 % der Bevölkerung eine unzureichende Vitamin D-Versorgung vor.

Hindernisse bei der körpereigenen Bildung von Vitamin D

„Die körpereigene Vitamin D-Bildung ist abhängig vom Breitengrad, Jahres- und Tageszeit, Witterung, Kleidung und Aufenthaltsdauer im Freien sowie vom Hauttyp und Verwendung von Sonnenmitteln.“ Leider wird diese Aussage nicht näher erläutert.

Es sollte jedoch beachtet werden, dass in unseren Breitengraden in Deutschland eine ausreichende Vitamin D-Bildung nur in den Monaten März bis Oktober möglich ist. Hinzu kommt, dass aufgrund des Einfallswinkels der Sonne und der Aufnahme der UVB-Strahlung durch die Ozonschicht eine ausreichende Stärke der notwendigen UV-B Strahlung nur um die Mittagszeit (ca. 11 Uhr bis 14 Uhr) gegeben ist. Zudem ist es notwendig, dass einen Teil Ihrer Haut nicht bedeckt der Sonne aussetzen.

Die DGE weist darauf hin, dass es wegen der Krebsgefahr nicht zu empfehlen ist, sich im Sommer zur Mittagszeit der Sonne auszusetzen. Zudem sollte beachtet werden, dass mit Sonnenschutzmitteln ab Faktor 20 die Vitamin D-Bildung in der Haut unterdrückt wird.

Sichern Sie sich eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung für Ihre Gesundheit

Aufgrund der genannten Aussagen wird deutlich, dass es sicherlich sehr schwierig ist, sich ausreichend der Sonne auszusetzen, um genügend Vitamin D zu bilden. Daher empfiehlt die DGE auch bei fehlender oder unzureichender körpereigener Bildung zur Sicherstellung der Vitamin D-Versorgung ein Vitamin D-Präparat.

Ihr
Dr. Hardy Walle