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Ernährung

Ernährungsmythen – Diese 5 Mythen können Sie getrost vergessen

In kaum einem anderen Bereich kursieren so viele Mythen wie in der Ernährung. Und ein Mal niedergeschrieben hält sich so manche Pseudo-Weisheit hartnäckig – mitunter über Generationen hinweg, ohne dass sie je hinterfragt wird. Dabei entpuppen sich viele Ratschläge als pure Mythen, die keiner wissenschaftlichen Prüfung standhalten. Wir decken heute 5 gängige Mythen auf und verraten Ihnen, was wirklich dahinter steckt.

Mythos Nr. 1: „Light", „leicht" oder „fettarm“ ist gut für die schlanke Linie

Die Lebensmittelindustrie hat den Trend zur bewussten Ernährung entdeckt und nutzt ihn gezielt aus: Nahezu jedes Lebensmittel gibt es in „light“, „leichter“ oder „fettarm“. Doch Vorsicht: Diese Lebensmittel sind meist nicht wirklich kalorienärmer oder gar gesünder.

So wird bei fettarmen Produkten das fehlende Geschmacksaroma häufig durch zahlreiche andere Inhaltsstoffe, allen voran Zucker, ausgeglichen. Dies treibt nicht nur den Blutzuckerspiegel in die Höhe und bremst die Fettverbrennung aus, sondern sorgt auch dafür, dass wir schneller wieder Appetit bekommen.

Folglich können solche Lebensmittel eine Gewichtszunahme sogar fördern – vor allem, wenn Sie in die typische Falle treten von dem vermeintlich gesünderen Produkt mehr zu essen als von dem natürlichen Lebensmittel.

Mythos Nr. 2: Wenn ich auf Mahlzeiten verzichte, nehme ich ab

Das ist leider nur die halbe Wahrheit. Wenn Sie viel weniger Energie zu sich nehmen als Ihr Körper braucht, nehmen Sie auch zu wenig Eiweiß auf. So verlieren Sie zwar laut der Waage an Gewicht, aber kaum Fett, sondern Wasser und wertvolle Muskelmasse.

Ihr Stoffwechsel stellt sich auf einen Mangel ein und fährt auf Sparflamme herunter. Die Folge: Er greift auf vorhandenes Eiweiß aus Ihren Muskeln zurück und baut dadurch Muskelmasse ab. Ihre Muskeln sind jedoch Ihre wichtigsten Fettverbrennungsmotoren: Je mehr Muskeln Sie haben, desto mehr Kalorien verbrauchen Sie – und das nicht nur, wenn Sie sportlich aktiv sind, sondern auch in Ruhephasen.

Ihr Körper lernt aus dieser Zeit des Mangels – der Beginn der klassischen Jojo-Karriere. Sobald Sie wieder „normal“ essen, sorgt Ihr Körper für schlechte Zeiten vor, indem er eifrig Reserven speichert. Die „schwerwiegende“ Folge wird schnell sichtbar: Nach einer solchen Diät wiegen Sie rasch wieder mehr – wenn nicht sogar mehr als zuvor.

Im Gegensatz dazu hilft Ihnen ein hoher Eiweißanteil beim Abnehmen und Gewichthalten. Eiweiß sättigt besser und länger als Kohlenhydrate und Fette – Ihr Hungergefühl setzt später ein. Und: Eiweißreiche Speisen verheizen zusätzlich Energie – sogar wenn Sie nicht körperlich aktiv sind. Die Aufspaltung und Verdauung, der Transport sowie der Ab- und Umbau im Körper kosten Energie. So kann bei einer eiweißreichen Ernährung leicht ein Mehrverbrauch von 150 bis 200 kcal pro Tag erreicht werden.

Mythos Nr. 3: Fruchtzucker ist gesünder als Haushaltszucker

Fruchtzucker (Fruktose) ist natürlicherweise in Obst und Gemüse enthalten. Die Industrie nutzt ihn häufig zum Süßen von Lebensmitteln. Er ist in der Herstellung preisgünstiger und wirkt in kalorienreduzierten Nahrungsmitteln darüber hinaus geschmacksverstärkend. Zudem macht sich die Werbung gerne den guten Ruf des Fruchtzuckers mit solchen Aussagen zunutze: „mit der natürlichen Süße aus Früchten“.

Fruktose ist dabei jedoch keineswegs gesünder als Haushaltszucker, denn:

1. Bei der Kalorienmenge besteht kein Unterschied: beide Zucker liefern vier Kilokalorien pro Gramm. Übrigens besteht Haushaltszucker je zur Hälfte aus Fruchtzucker und Traubenzucker (Glukose).

2. Der Mensch verträgt Fruchtzucker in größerer Menge nicht gut. Gemeinhin gilt eine Dosis von 25 g pro Mahlzeit als unbedenklich. Allerdings kann beispielsweise bei dem Genuss zuckerhaltiger Getränke diese Grenze schnell überschritten werden. Symptome wie Unwohlsein, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall können die Folge sein.

3. Nur Leberzellen können Fruchtzucker verarbeiten und daraus für alle Zellen verwertbaren Traubenzucker (Glukose) herstellen. Ist die anflutende Menge Fruchtzucker so groß, dass die Leber mit der Umwandlung in Traubenzucker nicht nachkommt, macht sie daraus Fett. So kann es über kurz oder lang zu verstärkten Fettansammlungen in der Leber und damit zur sogenannten Fettleber kommen. (Mehr Informationen hierzu unter: www.leberfasten.de)

Folglich kann die ständige Aufnahme von zugesetztem Fruchtzucker mehr schaden als nützen. Genießen Sie daher Ihre empfohlenen zwei Portionen Obst am Tag – am besten zum Frühstück oder als Dessert – und meiden Sie mit Fruchtzucker gesüßte Lebensmittel.

Mythos Nr. 4: Viele kleine Mahlzeiten am Tag sind besser als drei Hauptmahlzeiten

Bei jedem Verzehr einer stärke- bzw. zuckerreichen Mahlzeit, wie beispielsweise Nudelgerichte oder Kuchen, schüttet Ihr Körper Insulin aus. Dieses Hormon der Bauchspeicheldrüse sorgt dafür, dass der Zucker aus dem Blut in die Zellen aufgenommen wird.

Je schneller und steiler der Blutzuckerspiegel ansteigt, desto mehr Insulin wird benötigt. Insulin normalisiert aber nicht nur den Blutzucker, sondern fördert auch die Fettspeicherung, hemmt den Fettabbau und löst schneller wieder Hunger aus. Folglich haben Sie schnell wieder Appetit. Zudem befinden Sie sich zwischen den Mahlzeiten kaum in der Fettverbrennung – schlechte Voraussetzungen für eine Gewichtsabnahme bzw. das Gewichthalten.

Viele Mahlzeiten

Daher gehört das 3-Mahlzeiten-Prinzip zu den wichtigen Erfolgsfaktoren des Bodymed-Ernährungskonzepts. Durch den Verzicht auf Zwischenmahlzeiten (meist Süßigkeiten, Snacks, Obst und Obstsäfte) kann der Insulinspiegel zwischen den drei Hauptmahlzeiten sinken und Ihr Körper auch tagsüber Fett verbrennen.

3 clevere Mahlzeiten

Und natürlich sollten Sie nicht vergessen: Je öfter Sie am Tag essen, umso höher ist das Risiko, dass Sie Ihrem Körper zu viel Energie zuführen.

Mythos Nr. 5: Im Alter nimmt man zwangsläufig zu

Ja und Nein. Fakt ist, dass sich die Zusammensetzung Ihres Körpers mit dem Alter verändert: Die Muskelmasse nimmt ab und der Fettanteil zu. Dieser altersbedingte Muskelschwund beginnt ungefähr ab dem 30. Lebensjahr. Das Dilemma: Je weniger Muskeln Sie haben, umso weniger Energie verbrauchen Sie – Ihr Energiebedarf sinkt.

Eine Gewichtszunahme muss aber nicht unbedingt die Folge sein, denn Sie können auf zwei Arten ganz einfach gegensteuern:

1. Gezieltes Krafttraining: Beanspruchen Sie Ihre Muskulatur, können Sie einem Muskelabbau effektiv entgegenwirken oder noch besser: neue Muskeln aufbauen. So können Sie Ihren Energieverbrauch steigern – selbst beim gemütlichen Entspannen auf dem Sofa. Gleichzeitig muss sich die Muskulatur nach dem Training bis zu 22 Stunden regenerieren. Dafür wird wiederum Energie benötigt, und dies ganz ohne Anstrengung für Sie.

2. Eiweißreiche und bunte Ernährung: Wenn Sie über Ihre Ernährung weniger Eiweiß aufnehmen, als Ihr Körper benötigt, baut er seine eigenen Eiweißspeicher – die Muskeln – ab. Studien haben gezeigt, dass insbesondere ältere Menschen von einer höheren Eiweißaufnahme profitieren können. Daher sollte Eiweiß in Form von Eiern, Fisch, Fleisch, Milchprodukten oder Hülsenfrüchten stets Bestandteil Ihrer Mahlzeiten sein. Gleiches gilt für Gemüse bzw. Obst zum Frühstück oder als Dessert, um eine gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen sicherzustellen. Wenn Sie wenig körperlich aktiv sind, sollten Sie auch weniger Kohlenhydrate wie Nudeln, Brot oder Süßes zu sich nehmen, da diese sonst schnell in Fett umgewandelt werden.

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Bei uns hat jedes Lebensmittel seinen Platz – entscheidend ist nur das richtige Maß.

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