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Ernährung

Darm – Die Wiege der Gesundheit

Wussten Sie, dass der Darm eines Erwachsenen insgesamt etwa 7 Meter lang ist und in einem Menschenleben etwa 30 Tonnen Speisen und 50.000 Liter Flüssigkeit verarbeitet? Er leistet permanent Schwerstarbeit. Aber er ist weit mehr als nur ein Verdauungsorgan – der Darm ist unentbehrlich für Ihre körpereigene Immunabwehr und beeinflusst maßgeblich Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden!

Diese beiden Stoffgruppen tun Ihrem Darm gut

1. Ballaststoffe (Prebiotika)

Hierzu zählen pflanzliche Nahrungsbestandteile, sogenannte Faserstoffe, die der menschliche Körper nicht verdauen kann. Dennoch können sie Ihre (Darm-)Gesundheit in vielfältiger Weise unterstützen. Hielt man sie früher für wertlos und überflüssig, weiß man heute, dass sie einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung leisten. Wir unterscheiden zwischen den unlöslichen und löslichen Ballaststoffen.

Unlösliche Ballaststoffe:
Sie stecken vor allem in den Randschichten von Getreide
, sodass Vollkornprodukte sowie Kleie einen hohen Anteil aufweisen. Als unverdauliche Füllstoffe binden sie Wasser und vergrößern dadurch die Füllmenge des Darms und damit das Stuhlvolumen. Sie unterstützen so die Verdauung und beugen einer Darmträgheit wie unregelmäßigem Stuhlgang und Verstopfungen vor.

Lösliche Ballaststoffe:
Sie findet man vor allem in Gemüse, Obst sowie in Schalenanteilen des Getreides. Sie binden auch Wasser, vornehmlich werden sie jedoch von den Darmbakterien abgebaut
, sodass deren Vermehrung gefördert wird. Daneben entstehen Stoffe, die das Darmmilieu und die Darmgesundheit unterstützen. Zusätzlich wird die Darmtätigkeit angeregt und die Besiedlung des Darms mit krankmachenden Keimen vermindert.

2. Probiotika

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die in aktiver Form in den Darm gelangen und dort positive gesundheitliche Wirkungen erzielen können. Die Mikroorganismen, die als Probiotika eingesetzt werden, gehören zu den natürlichen Bestandteilen einer intakten Darmmikrobiota (Darmflora), sie können die Darmfunktion in vielfältiger Weise unterstützen. So können sie zur Regulation der Darmtätigkeit beitragen, zum Beispiel bei Darmträgheit, Obstipation (Verstopfung) und Diarrhoe (Durchfall).

Die Darmmikrobiota – individuell und artenreich

Als Darmmikrobiota wird die Gesamtheit der Mikroorganismen bezeichnet, die den Darm besiedeln. Sie wird von mehr als 500 verschiedenen Bakterienarten gebildet. In einem gesunden Darm leben alle Mikroorganismen in einer Symbiose gemeinschaftlich zusammen. Die meisten Bakterien befinden sich im Dickdarm, dem sogenannten Colon.

Die Zusammensetzung der Darmmikrobiota ist individuell sehr unterschiedlich. Sie ist unter anderem abhängig von:

  • Ernährung
  • Lebensstil
  • Stress
  • Krankheiten wie Entzündungen
  • Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika und Schmerzmitteln

 

Die Top 5 für Ihre Darmgesundheit:

1. Essen Sie ballaststoffreich

Zu viel, zu fett, zu süß – die klassischen Fakten, die zu Übergewicht führen, lassen auch Ihren Darm träge und krank werden. Ihr Darm braucht das richtige „Futter“, um gut funktionieren zu können. Aufgrund der enthaltenen Faser- bzw. Ballaststoffe unterstützen gerade pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide Ihren Darm in seiner Funktion.

2. Greifen Sie zu milchsauren Lebensmitteln

Zu den milchsauren Lebensmitteln gehören nicht nur Milchprodukte, sondern eine Vielzahl an Lebensmitteln wie zum Beispiel: Neben Joghurt, Dickmilch, Kefir, Buttermilch auch Sauerkraut, Sauerteig, sauer eingelegtes Gemüse wie Mixed Pickles, Gurken, Rote Beete und Oliven.
Milchsäureproduzierende Bakterien verleihen diesen Produkten ihren säuerlich-frischen Geschmack.
Der Grund: Sie wandeln die im Lebensmittel enthaltenen Kohlenhydrate bzw. Zucker in Milchsäure um – so zum Beispiel die Laktose (den Milchzucker), der natürlicherweise in Milchprodukten vorkommt.
Zudem haben milchsaure Lebensmittel, denen milchsäureproduzierende Bakterien zugesetzt wurden, eine längere Haltbarkeit und meist eine bessere Bekömmlichkeit als die ursprünglichen Lebensmittel, denen keine Bakterien zugesetzt wurden. Sie wirken günstig auf Ihre Darmmikrobiota und können Ihre Verdauung und Darmgesundheit unterstützen.

3. Achten Sie auf Ihren Flüssigkeitshaushalt

Ausreichend Flüssigkeit ist für unseren Wasser- und Temperaturhaushalt, den Stoffwechsel sowie die Ausscheidung von Giftstoffen wichtig. Mindestens 2 Liter sollten Sie täglich zu sich nehmen. Flüssigkeitslieferant Nummer eins sind Getränke, aber auch durch Brühen, Suppen und wasserreiches Gemüse können Sie zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt beitragen.
Insbesondere wer sich ballaststoffreich ernährt, sollte reichlich trinken, damit die Pflanzenfasern im Darm gut quellen und die Verdauung unterstützen können.

4. Setzen Sie auf Entschleunigung

Was auf den Magen schlägt, belastet auch Ihren Darm. Dauerstress und Ärger sind Gift für Ihre Verdauung und Ihre Immunabwehr. Sorgen Sie daher immer für genügend Ausgleich und planen Sie Ruhe- und Erholungsphasen in Ihren Alltag ein.

5. Bewegen Sie sich regelmäßig – am besten täglich

Auch über Bewegung bauen Sie Stress ab, und schöpfen neue Energie. Mangelnde Bewegung hemmt die Verdauung, während körperliche Aktivität die Darmtätigkeit anregt. Bereits 20 Minuten täglich bringen Ihren Darm in Schwung.