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Ernährung

Ernährung in der Schwangerschaft

Die Ernährung der werdenden Mutter spielt für den Verlauf der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen steigt in der Schwangerschaft deutlich stärker als der Energiebedarf. Daher ist während der Schwangerschaft eine gezielte Versorgung mit Mikronährstoffen, wie sie im Rahmen der Mangelversorgung auch von vielen Fachgesellschaften inzwischen empfohlen wird, besonders sinnvoll.


Folsäure

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt allen Frauen, die schwanger werden könnten oder eine Schwangerschaft planen, eine vorsorgliche Einnahme von 400 µg Folsäure pro Tag. Damit sollen Nervenschädigungen (Spina bifida = offener Rücken) beim Säugling vermieden werden.

Jod

Während der Schwangerschaft ist auch der Jodbedarf deutlich erhöht. Da Deutschland gemäß der WHO-Definition als Jodmangelgebiet gilt, nimmt nur etwa die Hälfte der Deutschen die empfohlene Jodmenge auf. Die DGE empfiehlt daher Schwangeren, täglich ein Nahrungsergänzungsmittel mit 100 bis 150 µg Jod einzunehmen.

Eiweiß

Während der Schwangerschaft besteht auch ein erhöhter Kalorienbedarf. Dieser steigt aber erst in den letzten Monaten der Schwangerschaft an und liegt mit 200 bis 300 kcal pro Tag etwa 10 Prozent höher als vor der Schwangerschaft. In der Schwangerschaft benötigt die werdende Mutter insbesondere mehr Eiweiß, um das heranwachsende Kind optimal versorgen zu können. Man geht von einem Eiweißmehrbedarf während der Schwangerschaft von 20 bis 35 g pro Tag aus.
Dabei ist eine hohe biologische Wertigkeit des Eiweißes von entscheidender Bedeutung. Daher ist Molkenprotein gegenüber anderen Eiweißquellen zu bevorzugen.

Omega-3-Fettsäuren

Auf eine ausreichende – besser optimale – Zufuhr essenzieller Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren (DHA und EPA) ist in der Schwangerschaft unbedingt zu achten.
Denn diese Fettsäuren haben sich als besonders förderlich für die Entwicklung von Gehirn und Augen des Kindes herausgestellt. Immer mehr Fachgesellschaften raten inzwischen Schwangeren zu einer Einnahme von etwa 1 g Omega-3-Fettsäuren pro Tag.

Von der Zufuhr dieser wichtigen Fettsäuren über Lachs oder andere Kaltwasserfischarten wird wegen der vermehrten Belastung durch Umweltschadstoffe inzwischen abgeraten. Zunehmend in der Kritik stehen auch Omega-3-Öle aus Lachs (insbesondere aus der Nordsee), denn hier spielen neben der Schadstoffbelastung auch ökologische Faktoren wie Überfischung eine bedenkliche Rolle. Unkritischer sind Omega-3-Öle aus kleinen kurzlebigen Fischen wie Sardellen, Sardinen oder Calamares aus südpazifischen Ozeangebieten.

Die Ernährung während der Schwangerschaft und in den ersten beiden Lebensjahren prägt und beeinflusst die Entwicklung des Kindes entscheidend und stellt die Weichen für sein späteres Leben.

Schwangere Frauen sollten besonders auf die Qualität ihrer Ernährung achten und bei der Lebensmittelauswahl für zwei denken, aber nicht das Doppelte essen. Denn ein Zuviel an Nahrungsenergie kann sich nachteilig auswirken. Es erhöht das Risiko für ein hohes kindliches Geburtsgewicht und für Übergewicht und Typ-2-Diabetes im späteren Leben.   

Empfehlungen für Veganerinnen:

Bei einer rein pflanzlichen (veganen) Ernährung soll die Versorgung mit kritischen Nährstoffen ärztlich überprüft werden und eine individuelle Ernährungsberatung erfolgen. Nicht nur Jod und Folsäure, sondern auch zusätzliche Mikronährstoffsupplemente, insbesondere Vitamin B12, L-Carnitin und Eisen, sollen eingenommen werden, um einem Nährstoffmangel und daraus folgenden Schädigungen der kindlichen Entwicklung vorzubeugen.