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Ernährung

Echte Ballaststoff Stars

 

Ballaststoffe sind pflanzliche Nahrungsbestandteile, auch Faserstoffe genannt. Unser Körper kann Ballaststoffe nicht verdauen. Sie sind jedoch keinesfalls „Ballast“, wie der Name irrtümlich vermuten lässt. Ganz im Gegenteil: Diese Pflanzenstoffe sind vielfach wertvoll für den Körper und das Wohlbefinden. Starpotenzial besitzen hauptsächlich diese beiden Vertreter: Beta-Glucan und Dextrin.

Beta-Glucan – der Tausendsassa

Beta-Glucan kommt vor allem im Haferkorn vor und gehört zur Familie der löslichen Ballaststoffe. Es sorgt nicht nur für eine schnelle, sondern auch für eine anhaltende Sättigung. Dafür verantwortlich sind die Darmbakterien.

Die Darmbakterien lieben Beta-Glucan und verwerten es zu:

  • Propionsäure – verstärkt im Gehirn das Sättigungsgefühl und reduziert gleichzeitig den Appetit. Sie sind also länger satt und essen automatisch weniger.
  • Buttersäure – verbessert die Insulinwirkung an Muskeln und Fettzellen und somit den Blutzuckerspiegel. So kann sie Blutzuckerschwankungen, die Hunger auslösen, vermindern.
  • Propionat – das Salz der Propionsäure kann sich bei Typ-2-Diabetikern günstig auf den Stoffwechsel auswirken, indem der Insulinbedarf sinkt.

Doch es wäre kein Tausendsassa, würden sich seine Fähigkeiten nur auf diese Dinge beschränken. Beta-Glucan klammert sich auch an das „böse“ LDL-Cholesterin Ihres Essens und Ihrer Gallensäfte und sorgt dafür, dass es ausgeschieden wird. Von dieser Senkung des LDL-Cholesterins profitiert Ihr Cholesterinspiegel auf natürliche Weise.

Beta-Glucan aus Hafer hat viele nützliche Eigenschaften, welche insbesondere bei Übergewicht und Stoffwechselstörungen von Vorteil sind.

Dass Beta-Glucan den Zuckerstoffwechsel verbessert, zeigt der Therapieansatz von Typ-2-Diabetes zu Zeiten vor der modernen Insulinära. Damals wurden die sogenannten „Hafertage“ bei  Typ-2-Diabetikern eingesetzt. So machte man sich damals schon den Ballaststoff Beta-Glucan zur Verbesserung des Blutzuckerstoffwechsels zunutze.

Heutige Studien zeigen: Patienten mit Typ-2-Diabetes oder einer gestörten Glukosetoleranz profitieren von dem Ballaststoff Beta-Glucan. Das zeigt sich in einer deutlich niedrigeren Blutzuckerkurve – also einer Verbesserung im Blutzuckerstoffwechsel.

Resistentes Dextrin – das gute Futter 

Dextrine gehören zu den wasserlöslichen Ballaststoffen und sind eine wichtige Nahrungsquelle für die nützlichen Darmbakterien. Resistente Dextrine senken den glykämischen Index von Lebensmitteln. So kann der Blutzucker- und Insulinspiegel gesenkt werden. Das wiederum führt zu einer verminderten Bildung von Triglyzeriden in der Leber und somit zu einer Normalisierung der Blutfettspiegel.

Darüber hinaus unterstützt resistentes Dextrin das Gewichthalten nach einer erfolgreichen Gewichtsreduktion.

WISSENSWERT   |   Der glykämische Index gibt an, wie stark kohlenhydrathaltige Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen.